Montag, 25. September 2017

Fàilte! - Willkommen in Schottland (Teil 1)

Nun der Bericht über meine Schottland-Reise vom 29.08.-07.09.

Zu allererst: Es war super!!
Das Land, die Menschen, das Wetter (ja wirklich!) und die Sehenswürdigkeiten sind die Reise mit dem Flugzeug mehr als wert! Das mit dem Flug erwähne ich, weil ich ja etwas unter "Flugangst" leide. Es ist nicht so, dass ich in totale Panik verfalle und unter Atemnot leide, aber mein Puls geht schneller und jeder Wackler bereitet mir Unbehagen in der Magengegend. Daher war ich vor der Reise beim Arzt und das hat dann auch super geklappt. Die Flüge waren recht entspannt, bis auf eine Kleingkeit, dazu aber später mehr.

Bevor die Reise losging, haben wir lange nach Flügen gesucht, daher ein Tipp: Früh genug überlegen wann man fliegen will, dann bekommt man auch mal in Schnäppchen. Dann haben wir ein Mietauto gebucht, einen Kia Ceed. Bei drei Mädels hatten wir etwas Angst wegen dem Gepäck. Diese Angst stellte sich dann aber als unbegründet heraus...😀
Gebucht haben wir (recht spät) die Hostels für die Übernachtungen. Nach langer Überlegung und einigen Tipps von Familie und Freunden, entschieden wir uns dafür, an zwei Orten für zwei Nächte zu bleiben. Das war eine sehr gute Entscheidung, wie sich herausstellen sollte.

Jetzt aber ans Eingemachte...

Tag 1: Flug nach Edinburgh und Übernachtung im Castle Rock Hostel
Die Flüge waren kurzweilig, mit Zwischenstopp in Brüssel. Angekommen in Edinburgh gab es gleich den ersten "Schock": Es war ganz schön frisch! (Was für eine Überraschung...) Das Auto holten wir erst am nächsten Morgen, also führte uns der erste Weg Richtung Bus. Kurz etwas überfordert, fanden wir dann den richtigen Bus (Linie 100), der uns direkt ins Zentrum von Edinburgh brachte. Ich kann euch sagen, dass der Anblick von Edinburgh bei Nacht der absolute Wahnsinn war!! Ein bisschen hatte ich das Gefühl, in einem Harry Potter Film gelandet zu sein. So viele Lichter und alte Gebäude...Ausgestiegen sind wir auf der Waverly Bridge. Das blöde war nun, dass wir nicht genau wussten, wie wir zum Hostel kommen. Ich meinte geradeaus und links, die Mädls rechts. Also gingen wir rechts rum, das war nicht so super. Ich muss erwähnen, dass sich Edinburgh bzw. die Royal Mile (quasi die Hauptstraße) auf einem "Hügel" befinden und den muss man erst erklimmen, mit Koffer und Rucksack und so. Mit leicht geröteten Wangen meinerseits, erreichten wir schließlich das Hostel und konnten von dort sofort einen Blick auf Edinburgh Castle werfen, schließlich lag unser Hostel direkt darunter. Super Ausblick! Das Hostel war auch super mit nettem Personal. Unser Zimmer war etwas klein, bei vier Stockbetten nicht verwunderlich. Unsere Betten haben wir dann auch recht bald erklommen, war ja doch schon fast Mitternacht. Die Nacht war kurz, aber gut.

Tag 2: Mietauto holen und weiter nach Glencoe
Tag 2 startete mit einem kleinem Frühstück um £1.50 (mit einer Schüssel Müsli, einem Stück Obst und einem Glas Saft, ach und ein typisch englisches "Weckerl" - eher nicht mein Fall, aber egal). Bevor wir zurück zum Flughafen fuhren um das Mietauto zu holen, schlenderten wir noch die Royal Mile entlang und ich rubbelte eine Runde an David Hume's Zeh. Dann ging es zurück zum Flughafen. Dort angekommen, ab zum Mietwagenschalter von Hertz. Im Nachhinein war ich sehr naiv zu glauben, dass man hier nicht abgezockt wird. Tja, selber Schuld sage ich nur. Dennoch waren wir von unserem Mietwagen mehr als positiv überrascht. Auf dem zugewiesenen Parkplatz stand statt einem Kia Ceed ein Land Rover Discovery! Was für ein Auto!! Absoluter Wahnsinn!! Wir nannten in liebevoll Robert "Rob the Ding Dong" Bruce. Das Auto hatte alle möglichen Extras: zwei Panoramafenstern, Rückfahrkamera, Geschwindigkeitsregler...Ich fühlte mich total sicher und hatte keine Probleme mit dem Fahren auf der linken Seite (okay, zweimal oder so war es wohl etwas eng).
Raus aus Edinburgh war unser nächstes Ziel Loch Lomond. Dieser ist der größte See in Schottland mit knapp 71km². War schon schön da, hatten nur nicht so viel Zeit, um uns genauer umzusehen. Es hat aber für einige Fotos gereicht, auch für die ersten Versuche mit Stativ und Filter meiner Freundin. Allerdings waren die Filter für das ruhige Wasser nicht unbedingt brauchbar. Auf der Weiterreise Richtung Hostel in Glencoe mussten wir dann nocheinmal anhalten, da uns (ich war da eher immer zurückhaltend) ein Bedürfnis plagte. Bei diesem Stop haben wir gleich wieder Fotos gemacht, wie bei fast jedem Stop den wir machten. Den Rest der Strecke haben wir dann ohne Stop geschafft und es folgte eine der ersten "Single-Track-Roads". Bei diesen "Single Track Roads" weicht man entgegenkommenden Autos auf den dafür vorgesehen Plätzen aus. Wir fuhren da durch den Wald und ich fragte mich zum wiederholten Male, ob wir nicht schon dran vorbei wären. Aber nein, auf der linken Seite kam dann doch ein rotes Schild und wir waren angekommen in unserem Quartier für die nächsten zwei Nächte. Es sah von außen etwas unscheinbar aus, war es dann auch von innen. Es gab eine recht große Küche, mit allen möglichen Gerätschaften, einen Gemeinschaftsraum und ein Esszimmer. Hier gab es dann auch eine eigene Dusche für Frauen, blöd nur, dass man dafür durch das Esszimmer, den Gemeinschaftsraum und die Küche durchmusste. Unser Zimmer war natürlich am Ende der Treppe. Das Zimmer selbst war nicht groß, aber geräumiger als das erste in Edinburgh. Es war ein 6-Bett-Zimmer und war voll belegt. Unser Mitschläfer waren ok, keiner hat genervt, nur ein bisschen geschnarcht (übrigens die einzigen zwei Nächte in denen geschnarcht wurde). Am Abend haben wir dann noch bisschen Baguette mit Käse gegessen.

Tag 3: Glencoe
Morgens gab es nochmal Baguette mit Käse und die leckersten Bananen, die wir je gegessen haben. Anschließend fuhren wir nach Glencoe, also in die "Stadt". Eingekauft haben wir aber im nächsten Ort und zwar in Ballachulish; beinahe hätten wir den einzigen Laden verpasst. Da gab es dann eine große Auswahl an allerhand Sachen, z.B. Nudeln und Sauce für den Abend und mehr Käse für das Frühstück.
Da fällt mir ein, ich habe glatt unterschlagen, dass wir am zweiten Tag auch noch in Glasgow waren, aber eigentlich nur in einem Parkhaus und im Einkaufsladen zur Nahrungssuche und für Eclairs (wobei das nur Zufall war, aber fast problematisch geworden wäre: Vier Eclairs und drei Mädels). 😁
Zurück beim Hostel haben wir uns dann auf einen Spaziergang vorbereitet, wir hatten nämlich einen schönen "Wasserfall" entdeckt, den wir (wer hätte es gedacht) fotografieren wollten. Eigentlich wollten wir ja wandern gehen, aber der Weg war dann doch nicht so lang und schon gar nicht so weit. Was soll ich sagen, die Bilder sind echt super geworden, wir hatten Spaß. Ein paar Minuten später fing es an zu regnen, wohl eher nieseln. Wir dachten schon, dass uns jetzt das schottische Wetter fertig machen würde, aber es hörte relativ rasch wieder auf, also keine nassen Sachen. Was am Abend folgte war wunderbar: Eine warme Dusche, mit anschließender Haarwäsche und einem gemütlichen Abendessen. Die zwei Mädels haben Jenga gespielt und ich habe ihnen zugeschaut. Das WLAN war nicht unbedingt super, aber wir haben noch weit schlechtere Verbindungen erlebt. Schöner Tag, die Nacht war auch annehmbar, bis auf die Hitze, die sich in dem Raum aufstaute, was bei sechs erwachsenen Menschen in einem kleinen Raum auch nicht verhindern lässt.

Tag 4: Eilean Donan Castle und Portree
Die zweite Nacht in Glencoe war auch ganz gut und am Morgen haben wir noch gefrühstückt und sind dann aufgebrochen Richtung Isle of Skye (bzw. Kyleakin, wo dann unser nächstes Hostel beheimatet war). Auf dem Weg dahin haben wir ein paar Mal angehalten, weil die Gegend einfach der Wahnsinn war. In Schottland fährt man kilometerweit auf einer Straße, die scheinbar niemals endet und durchquert dabei eine Landschaft, die so beeindruckend ist, dass ich es gar nicht recht in Worte fassen kann. Es gibt zahllose Erika-Pflanzen, die aussehen wie ein Meer in lila (kann es nicht gut beschreiben, also die Farbe). Auf der halben Strecke (ob es wirklich die Hälfte war, keine Ahnung) kam dann ganz plötzlich das erste Castle in Sicht: Eilean Donan Castle. Das Castle liegt direkt am Wasser und ist wirklich wunderschön. Es waren extrem viele Leute unterwegs und daher war auch am Parkplatz einiges los. Mit unserem mega-coolen Mietauto war das dann schon etwas schwieriger, aber wir sind fast ganz bis zum ende gefahren und da war dann genug Platz. Das Wasser um das Castle war weit zurück gegangen. Ich hatte ja den Bilderverlgeich, da mein Bruder ziemlich genau ein Jahr vor mir auch schon bei diesem Castle war. Damals gab es sehr viel mehr Wasser rund um das Castle.
Nach dem Castle-Besuch ging es dann noch ein Stück weiter und wir waren schon auf Skye angekommen. Da ging es über zwei Brücken und bei der zweiten hatten man fast das Gefühl, direkt in den Himmel zu fahren. Unser Hostel war direkt nach dieser zweiten Brücke, vom Hafen aus hatten wir sogar den direkt Blick auf die besagte Brücke. Kurz haben wir beim Hostel vorbei geschaut und sind dann aber gleich weiter gefahren Richtung Portree. In Portree haben wir ein super süßes kleines Kaffee gefunden. Kurz haben wir damit geliebäugelt eines der super leckeren Sandwiches zu essen, aber wir hatten ja noch Nudeln für den Abend...Kurz haben wir noch eine Runde in Portree gedrecht und haben auch den Hafen mit den bunten Häusern fotografiert. Schon ging es wieder zurück nach Kyleakin zu unserem Hostel. Dieses Hostel war besonders. Wir haben nämlich in einem Space-Caravan geschlafen. Der war mit allerhand Weltraum-Gedöns hergerichtet: Von außen gab es den Weltraum zu sehen, die Bettdecken und Kissen waren in Weltraum-Bettzeug gekleidet. Größentechnisch waren die Betten nicht unbedingt für Riesen gemacht, ein klarer Vorteil für uns etwas kleineren Menschen. Die Dusche und das WC für diesen Caravan waren natürlich auch draußen. Aus diesem Grund hatten wir uns entschieden, die nächste Dusche auf den nächsten Abend zu verschieben. Ich war heilfroh, dass ich meine kleine Taschenlampe dabei hatte, musste ja nochmal nachts auf die Toilette. Dabei wäre ich beinahe aus dem Caravan gefallen, weil direkt vor der Tür ein Stein lag...Konnte mich gerade noch an der "stabilen" Tür retten. Es war auf jeden Fall mal was anderes, dieses Hostel. Der Hostel-Chef war total nett und die Küche super sauber und gut ausgestattet. Alles in allem also ein echtes Erlebnis.

Das waren also die ersten vier Tage. Viel erlebt, viel gesehen und es sollte noch so einiges passieren...dazu aber mehr in Teil 2.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen