Sonntag, 12. März 2017

Phase I

Phase I von wie vielen? Keine Ahnung. Soviel weiß ich schon.
Kennt jemand das Gefühl, wenn nichts so richtig klappen will? Wenn man unbedingt etwas tun möchte bzw. tun muss, aber es klappt einfach nicht?
Ist es der innere Schweinehund oder bin ich einfach von Grund auf faul? Faul wie ein Faultier, dass sich an einen Baum hängt und nur zum (sorry für den Ausdruck) zum Kacken runterkommt? Möglich wäre es...

Vor kurzer Zeit habe ich herausgefunden, dass ich um ein Semester weniger Zeit habe, fertig zu studieren. Da läuft mir der Arsch auf Grundeis! Ja, so möchte ich das bezeichnen. Ich bin die Titanic und steuere auf meinen Eisberg zu, mit geringen Chancen auf die Möglichkeit abzudrehen. Wieso geringe Chancen? Ganz einfach: Es ist so viel zu tun und ich mache so wenig. Was ist zu tun?
Erstens muss ich noch eine Arbeit fertigschreiben von vor zwei Semestern, allerdings ist die nicht so gelaufen, wie ich das eigentlich vorhatte. Da war ein Interview, das lief schlecht - das habe ich in meinen Forschungsprozess eingebaut, aber ob das passt? Das Interview habe ich auch nicht transkribiert, weil ich nicht will. Es ist wirklich unbrauchbar. Jetzt stehe ich vor dem Problem, diese Arbeit abzugeben, allerdings bekomme ich bei dem bloßen Gedanken daran schon erhöhten Puls und mir wird schlecht...Dann noch die Tatsache, dass dieses Semester eine Lehrveranstaltung ansteht, von genau der Professorin, bei der die Arbeit abgegeben werden sollte. Und als wäre das nicht genug, müsste ich mir genau diese Arbeit (also eigentlich die Lehrveranstaltung) für ein anderes Modul im Plan anrechnen lassen, sonst kann ich sowieso einpacken. Bisschen viel Uni-Jargon, aber anders lässt es sich nicht erklären. Das wäre erstens.

Zweitens muss ich noch eine komplette Arbeit plus Transkription eines (kleinen) Interviewteils abgeben. Ja, die Recherche habe ich ja schon angefangen, aber noch kein Wort geschrieben, weil erstens. Zeit habe ich noch bis Ende März und seit knapp einer Woche nehme ich mir jeden Tag vor, etwas zu schreiben. Bis jetzt: 0 Wörter...Diese Arbeit ist aber auch ziemlich wichtig, weil für ein Modul wichtig. Puh, das ist also zweitens.

Drittens muss ich noch eine Mini-Arbeit schreiben, die eigentlich nicht so schwer ist. Da geht es ja tatsächlich um mein Lieblingsthema Herr der Ringe. Aber scheinbar ist das in Verbindung mit Uni so eine Art No-Go!? Hindert mich also die Uni an allem? Haha, das wäre wohl viel zu einfach zu sagen. Immerhin habe ich bei der Arbeit schon eine kleine Einführung und den Werdegang von J.R.R. Tolkien verfasst, fehlt also noch der wissenschaftliche Teil: Tolkien im 1. Weltkrieg und dann Gut vs. Böse in den 3 Filmen von Peter Jackson. Da haben wir drittens.

Viertens: Diese Semester. Ja, was soll ich da sagen? Es steht eine Exkursion an. Angemeldet habe ich mich bei dreien. Eine fällt schon flach, weil erst vor einer Woche das Datum der Exkursion mitgeteilt wurde und zur angegebenen Zeit bin ich leider schon verplant. Da ist wieder ein Problem: Ich erlaube es mir, für knapp eine Woche wegzufahren, ohne an Uni zu denken oder Arbeit. Allerdings ist es genau während der Uni-Zeit, zu Ostern will ich nämlich arbeiten gehen oder besser gesagt, muss ich. Wie dem auch sei, so fehle ich dann bereits mindestens zweimal bei Pflichtlehrveranstaltungen. Da habe ich keinen Bock mehr, näher darauf einzugehen.

Fünftens wäre dann wohl die Entscheidung, was ich als Masterarbeitsthema aussuche. Das ist eine wirklich wichtige Entscheidung, aber ich weiß einfach nicht, was ich machen soll...Soll ich ein Thema ausweiten  oder was Neues versuchen, wobei das schon sehr knapp wird, wenn sich das bist nächstes Frühjahr ausgehen soll. Drei Ideen habe ich da jetzt:
  1. Thema der Bachelorarbeit ausbauen - Blick aus Sicht des Zwillingsbruders.
  2. Meta-Heimat - Die heutige Jugend der Vertriebenen und ihr Umgang mit der Familiengeschichte (allerdings muss da erst jemand gefunden werden, der sich interviewen lässt und so)
  3. Aufgewachsen in Ostdeutschland - Erlebnisse im Hinblick auf Familie im Westen (oder so ähnlich, da muss aber erst nachgefragt werden, bei den eventuellen Interviewpartnern)
Ja, das sind mal die drei Ideen, die mir so einfallen. Dazu muss ich aber auch erstmal jemand finden, der das betreut und da komme ich wieder zu erstens. Wenn erstens nicht klappt, dann klappt fünftens nicht und soweiter...Ein Rattenschwanz halt, oder etwa nicht?!

Last but not least: Sechtens! Was will ich machen, wenn ich mit der Uni fertig bin?? Das lasse ich mal stehen, weil ich nicht den Hauch einer Ahnung habe und nur kurz vor der Panikattacke stehe, wenn ich dran denke, dass nächstes Jahr im Sommer alles ein Ende hat mit Uni-Leben und so...Es macht mich nervös, vor allem auch deswegen, weil ich meine Eltern und vor allem meinen Vater nicht enttäuschen will. Meine Brüder sind beide seit vielen Jahren voll im Berufsleben angekommen und verdienen ihr eigenes Geld. Ja, ich arbeite auch, aber nur geringfügig und in diesem Job möchte ich nicht bis immer bleiben. 

Aber wenigstens habe ich mir das alles von der Seele geschrieben, das war wirklich wichtig. Lesen muss das ja niemand, aber für guten Zuspruch bin ich offen. Oder auch nicht, bekomme ich nur wieder ein schlechtes Gewissen.

Bis dahin halt.

P.S.: Sport sollte auch noch auf dieser Liste stehen, quasi als Nummer Sieben. Denn ich will ja wieder beim Römerlauf mitmachen und ohne Vorbereitung ist das ja nix. Und die Gesundheit leidet ehrlich auch ganz schön unter diesem permanenten Sofasitzen! Faulheit ist echt eine beschissene Angewohnheit, was auch noch so schlecht abzulegen ist.