Montag, 16. März 2015

Der ganz normale Wahnsinn

Bald ist es soweit. Mein Studium neigt sich dem Ende zu und ich werde hoffentlich im Sommer (vll Ende Juli) meine Bachelor gemacht haben. (klingt der Satz nicht schon zu eigenartig?)
Bis dahin ist es noch ein Stück an Weg, aber das Licht ist jetzt zu sehen (zumindest so lange ich noch nicht wirklich zu schreiben begonnen habe).

Wenn ich darüber nachdenke, was jetzt vor mir steht, bekomme ich es durchaus mit der Angst zu tun. Mache ich alles richtig? Wird die Arbeit gut und auch gut benotet? Schaffe ich den Stoff zu lernen? Schaffe ich die Prüfung? Alles Fragen, die mir jeden Tag mindestens einmal im Kopf herumspuken. Da hilft es auch nicht, wenn man hört: "Ach das schaffst du schon!" oder "Wie weit bist du schon mit deiner Arbeit?" Es ist ja nicht so, als würde ich nichts tun, aber es gibt momentan noch so viele andere Dinge, die erledigt werden müssen.
Da liegt der sprichwörtliche Hund begraben: Es gibt noch so viel anderes zu tun. Das fängt schon damit an, dass ich noch zwei andere Arbeiten fertigstellen muss. Typisch ich, mal wieder zu lange aufgeschoben und jetzt ein total schlechtes Gewissen. Aber da bin ich selbst Schuld, ändern kann ich es jetzt nicht mehr. Nur dahingehen, dass ich wenigstens eine der beiden Arbeiten fast fertig habe. Die andere wird wohl noch dauern. Hoffentlich treffe ich den Prof. nicht so oft, aber genau dann, trifft man die Person ständig. Was gibt es dann noch zu berichten?
Ich würde gerne was erleben, aber dafür müsste ich erst was anderes erledigen, aber das würde in eine endlose Schleife führen.

Ein Thema, dass mir aber noch am Herzen liegt: Die Diskussion rund um käufliche ECTS.
Erstmal: Wer hat sich den Käse mit den ECTS ausgedacht? Im Grunde ist das so ein Schmarren. Erst letztens hat eine sehr nette Prof. gemeint, wie unglaubwürdig es ist, was die Rechnung mit ECTS angeht. Sie sagte es nicht direkt, aber dieser "Mhm"-Säufzer sagte schon genug. Ich denke mir das auch immer wieder. Dabei gilt folgendes: 1 ECTS bedeutet 25-30 Arbeitsstunden. Wenn man also ein Seminar mit 5 ECTS besucht, wären das umgerechnet (bei 25 Std.) 125 Arbeitsstunden, also 125 Stunden meiner Woche, die ich nur diesem Seminar widme. Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Student dies einhält. Also ganz ehrlich...Ich kann das nicht versprechen. Ich gebe zu, ich bin in der Vergangenheit sowieso ein eher fauler Student gewesen. Ich habe in einigen Semestern nicht allzu viel getan, daher auch zu Hause eher wenig an Zeit investiert. Bin ich deswegen ein schlechter Student? Ich weiß es nicht.
Was sich noch aufdrängt: Wie ist es schaffbar, in Mindeststudienzeit zu studieren, wenn soooo viele andere Studenten da sind, die auch in diese eine LV rein wollen??? Diese Frage drängt sich vor allem dann auf, wenn man sich die STEOP betrachtet. Ja STEOP, auch Studieneingangs- und Orientierungsphase. Auch dieser Einfall ist weniger gut. So manche Pflicht-LV ist mehr als Überlaufen. Da ist es fast verwunderlich, dass in einer VO so viele Menschen drin sind, dass der ganze Hörsaal voll ist (Willi-Gaisch z.B.). Das liegt wohl daran, dass laut STEOP gewisse VOs besucht werden müssen, ohne geht es nicht allzu lang weiter.
Am Ende dieser (etwas längeren) Palaverei bleibt die Frage: Wie komm ich drauf? Da gab es einen Artikel, in welchem die Frage gestellt wurde, ob man sich ECTS nicht kaufen könne. Nein, kann man nicht. Ist halt so, es sollte jeder seine Arbeitsstunden abarbeiten. Dann gab es noch einen kleinen Artikel in einer Uni-Zeitschrift. Da kam folgendes zur Sprache: "Mach doch nur das, was dich wirklich interessiert." Schön, das möchte ich auch machen. Leider geht das nicht immer, da man ja sonst nicht in Mindeststudienzeit plus der Toleranzsemester fertig wird. Man kann sich aber immerhin ein paar interessante LVs als Freies Wahlfach aussuchen, wobei die meisten da auch nur auf die Prüfungen schauen, die möglichst leicht zu bestehen sind. Jedes Semester kommt dann auf einschägigen Sozialen Netzwerken die Frage, ob man nicht leichte Freie Wahlfächer kenne oder leichte Prüfungen. Da fragt sich mein braves Studentenhirn dann manchmal: "Wollt ihr nicht studieren?" Und dann denke ich wieder: "Verstehen kann ich es ja eh, geht halt manchmal nicht anders."

Alles in allem ist das alles Bäh.

P.S.: Als Geschichte-Student im BA verweise ich wahnsinnig gern auf mein Erlebnis mit der Pflicht-Exkursion. Da wird man kurz vor der Besprechung von der Warteliste geworfen, um dann zu erfahren (nachdem man den Prof so dermaßen auf den Keks gegangen ist, dass er einen wieder drauf getan hat), dass es doch tatsächlich Lehramt-Studenten gibt, die reingekommen sind, obwohl sie keine Exkursion brauchen!!!! Ich versteh das Reihungssystem nicht. Aber da bleib ich mal auf Distanz, sonst wächst sich der Eintrag noch zu einem Roman aus und das will ich keinem antun.
Vll gibt es Reaktionen hierauf?!